Nächstes Jahr am selben Tag
von Colleen Hoover
Verlag: dtv
Preis: 14,95 Euro (Broschiert)
Bewertung: ***** / *****
Klappentext:
New York –
Los Angeles, und dazwischen die große Liebe
Ausgerechnet
am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich
kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und
der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide
verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor
dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf
eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu
verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am
selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu
verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der
fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit - und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …
Meinung:
Obwohl ich in den letzten Jahren fast alle Colleen Hoover
Bücher verschlungen habe, subbte dieses hier sehr lange vor sich her. Ich hatte
es mir bei Erscheinen sofort gekauft, aber die Lust fehlte einfach. Nachdem ich
es nun ausgelesen hatte, konnte ich mal wieder nicht verstehen, warum es so
lange ungelesen im Regal stand. Auch „Nächstes Jahr am selben Tag“ ist eine
äußerst gefühlvolle Geschichte, bei der CoHo uns zeigt, wie das Leben spielen
kann.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten
Fallon und Ben erzählt. Fallon ist 18 Jahre alt, Tochter eines Schauspielers
und selbst ehemaliges Schauspielsternchen. Durch einen Brand vor 2 Jahren wurde
sie schwer verletzt und trägt nun Narben im Gesicht und am Oberkörper, ihre
Karriere ging dadurch in die Brüche. Welch psychischen Knacks sie dadurch
erlitten hat, können wir schon nach wenigen Seiten spüren. Sie ist
zurückhaltend, schüchtern und pflegt eher wenige Kontakte. Fallon beschließt ihr
Leben umzukrempeln, indem sie nach New York zieht, um dort ihr Glück als
Schauspielerin zu versuchen. Unmittelbar bevor es jedoch soweit ist (es ist der
9. November, der auch den zweiten Jahrestag des Unfalls darstellt), trifft sie
sich mit ihrem Vater zum Essen um ihn von ihren Plänen zu erzählen. Als es jedoch
anders als erwartet läuft, erhält sie Hilfe von einem fremden Jungen, der sich
als ihr Freund ausgibt und ihren Vater zur Weißglut treibt. Den Tag verbringen
die beiden nun zusammen und man ahnt schon, wie die Geschichte verlaufen wird,
was das Thema „Liebe“ angeht. Während jedoch Fallons Narben sichtbar und auf
fast jeder Seite erwähnt werden, bekommen wir schon bald mit, dass auch Ben
Narben mit sich trägt, die jedoch nicht sichtbar sind. Um sich jeweils auf ihre
Ziele zu konzentrieren, schließen die beiden einen Pakt: Sie treffen sich in
den kommenden fünf Jahren jeweils nur am 9. November und haben ansonsten
keinerlei Kontakt. Ich hatte Angst, dass die Gefühle dadurch zu kurz kommen,
aber dem war nicht so.
Ben ist ein wirklicher Schatz. Er ist nicht oberflächlich
und macht sich nichts aus Fallons Narben. Er ist sehr aufmerksam und es ist
schwer, etwas vor ihm zu verheimlichen. Mit Voranschreiten der Geschichte bemerkt
man aber, dass auch er ein Geheimnis mit sich trägt, welches gegen Ende des
Buches dann den Showdown einläutet. Ich habe wirklich mit den beiden mitgefühlt.
Das Leben spielt ihnen böse mit und ich habe gehofft, dass sie ihre Probleme
lösen und zueinander finden können. Bis dann das Geheimnis gelüftet wird und
nicht nur Fallons Herz, sondern auch meines, in tausend Teile zersprang. Es war
sehr emotional, aber etwas anderes habe ich von CoHo auch nicht erwartet.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und bildhaft. Ich bin
förmlich durch die Seiten geflogen. Es werden ausschließlich die „9. November“
Kapitel („Erster 9. November, „Zweiter 9. November“, usw.) erzählt, was das
ganze Jahr über so bei den beiden passiert, ist nicht ersichtlich. Hier hätte
ich mir gerne ein paar Schlüsselszenen gewünscht, sodass die Handlungen
greifbarer wären. Nichtsdestotrotz ging das Leben für beide weiter, wenn auch nicht
immer wie erhofft. So müssen wir mit den beiden den ein oder anderen
Schicksalsschlag erleben, aber auch Hoffnung, die aufkeimt, als man es schon
nicht mehr dachte.
Ich finde es sehr schade, dass der originale Titel „November
9“ nicht im Deutschen übernommen wurde. Das Datum hat so viele Bedeutung in
dieser Geschichte, dass er eigentlich m. E. ein „Muss“ gewesen wäre. Aber gut,
man kann nicht alles haben.
Für alle CoHo Fans ein Muss! Wer emotionale Stories lesen
will, ist bei Colleen Hoover bestens aufgehoben. Bisher konnte mich jedes Buch
überzeugen! Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen!
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