Montag, 19. November 2018

Rezi: Nächstes Jahr am selben Tag (Colleen Hoover)

Nächstes Jahr am selben Tag
von Colleen Hoover

Verlag: dtv
Preis: 14,95 Euro (Broschiert)
Bewertung: ***** / *****


Klappentext:

New York – Los Angeles, und dazwischen die große Liebe

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.

Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit - und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …


Meinung:

Obwohl ich in den letzten Jahren fast alle Colleen Hoover Bücher verschlungen habe, subbte dieses hier sehr lange vor sich her. Ich hatte es mir bei Erscheinen sofort gekauft, aber die Lust fehlte einfach. Nachdem ich es nun ausgelesen hatte, konnte ich mal wieder nicht verstehen, warum es so lange ungelesen im Regal stand. Auch „Nächstes Jahr am selben Tag“ ist eine äußerst gefühlvolle Geschichte, bei der CoHo uns zeigt, wie das Leben spielen kann.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Fallon und Ben erzählt. Fallon ist 18 Jahre alt, Tochter eines Schauspielers und selbst ehemaliges Schauspielsternchen. Durch einen Brand vor 2 Jahren wurde sie schwer verletzt und trägt nun Narben im Gesicht und am Oberkörper, ihre Karriere ging dadurch in die Brüche. Welch psychischen Knacks sie dadurch erlitten hat, können wir schon nach wenigen Seiten spüren. Sie ist zurückhaltend, schüchtern und pflegt eher wenige Kontakte. Fallon beschließt ihr Leben umzukrempeln, indem sie nach New York zieht, um dort ihr Glück als Schauspielerin zu versuchen. Unmittelbar bevor es jedoch soweit ist (es ist der 9. November, der auch den zweiten Jahrestag des Unfalls darstellt), trifft sie sich mit ihrem Vater zum Essen um ihn von ihren Plänen zu erzählen. Als es jedoch anders als erwartet läuft, erhält sie Hilfe von einem fremden Jungen, der sich als ihr Freund ausgibt und ihren Vater zur Weißglut treibt. Den Tag verbringen die beiden nun zusammen und man ahnt schon, wie die Geschichte verlaufen wird, was das Thema „Liebe“ angeht. Während jedoch Fallons Narben sichtbar und auf fast jeder Seite erwähnt werden, bekommen wir schon bald mit, dass auch Ben Narben mit sich trägt, die jedoch nicht sichtbar sind. Um sich jeweils auf ihre Ziele zu konzentrieren, schließen die beiden einen Pakt: Sie treffen sich in den kommenden fünf Jahren jeweils nur am 9. November und haben ansonsten keinerlei Kontakt. Ich hatte Angst, dass die Gefühle dadurch zu kurz kommen, aber dem war nicht so.

Ben ist ein wirklicher Schatz. Er ist nicht oberflächlich und macht sich nichts aus Fallons Narben. Er ist sehr aufmerksam und es ist schwer, etwas vor ihm zu verheimlichen. Mit Voranschreiten der Geschichte bemerkt man aber, dass auch er ein Geheimnis mit sich trägt, welches gegen Ende des Buches dann den Showdown einläutet. Ich habe wirklich mit den beiden mitgefühlt. Das Leben spielt ihnen böse mit und ich habe gehofft, dass sie ihre Probleme lösen und zueinander finden können. Bis dann das Geheimnis gelüftet wird und nicht nur Fallons Herz, sondern auch meines, in tausend Teile zersprang. Es war sehr emotional, aber etwas anderes habe ich von CoHo auch nicht erwartet.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und bildhaft. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Es werden ausschließlich die „9. November“ Kapitel („Erster 9. November, „Zweiter 9. November“, usw.) erzählt, was das ganze Jahr über so bei den beiden passiert, ist nicht ersichtlich. Hier hätte ich mir gerne ein paar Schlüsselszenen gewünscht, sodass die Handlungen greifbarer wären. Nichtsdestotrotz ging das Leben für beide weiter, wenn auch nicht immer wie erhofft. So müssen wir mit den beiden den ein oder anderen Schicksalsschlag erleben, aber auch Hoffnung, die aufkeimt, als man es schon nicht mehr dachte.

Ich finde es sehr schade, dass der originale Titel „November 9“ nicht im Deutschen übernommen wurde. Das Datum hat so viele Bedeutung in dieser Geschichte, dass er eigentlich m. E. ein „Muss“ gewesen wäre. Aber gut, man kann nicht alles haben.

Für alle CoHo Fans ein Muss! Wer emotionale Stories lesen will, ist bei Colleen Hoover bestens aufgehoben. Bisher konnte mich jedes Buch überzeugen! Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen!


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