Mittwoch, 14. November 2018

Rezi: Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit (Claire Douglas)






Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit

von Claire Douglas
Verlag: Penguin Verlag
Preis: 13,- Euro (broschiert)



Klappentext:
Ein Ort voller Erinnerungen. Ein Ort voller Lügen.

Francesca und Sophie wachsen in einer verschlafenen Kleinstadt am Meer auf. Die beiden sind unzertrennlich, verbringen gemeinsame Abende mit ihrer Clique auf dem alten Pier, trinken Dosenbier und tanzen zu Madonna. Und sie erzählen einander alles. Doch dann verschwindet Sophie eines Nachts spurlos. Zurück bleiben nur ihr Turnschuh am Pier und die Frage nach dem Warum. Achtzehn Jahre später wird dort eine Leiche angespült, und Francesca weiß, dass sie nach Hause zurückkehren und endlich Antworten finden muss. Darauf, was in dieser Nacht wirklich geschah. Denn niemand verschwindet einfach so. Ohne eine Spur. Und vor allem nicht ohne Grund ...

Cover:
Ich mag es, auch wenn es nichts Außergewöhnliches ist. Es ist aber absolut stimmig.

Erster Satz:
„An einem tristen Nachmittag, kurz nach dem Mittagessen, erfuhr ich endlich, dass du tot bist.“

Meinung:
Ich lese ganz gerne seit einiger Zeit auch Thriller. Nachdem ich in der Buchhandlung auf das Buch aufmerksam geworden bin und der erste Satz (siehe oben) mich geflasht hat, habe ich mir kurzerhand das Hörbuch über Audible besorgt. Nachdem ich bei Hörbüchern leider immer ein wenig „nicht richtig aufpasse“, durfte kurz darauf auch schon das Print bei mir einziehen. Und ich bin wirklich froh drum, denn die Geschichte konnte mich auch beim zweiten Mal sofort packen. Aber beginnen wir von vorne…

Francesca, genannt Frankie, wächst mit ihrer besten Freundin Sophie in einem kleinen Küstenstädtchen namens Oldcliffe-on-Sea auf. Als Sophie eines Nachts am Grand Pier verschwindet, bleibt nichts als ein Turnschuh von ihr übrig. Frankie flüchtet wenig später nach London, um eines der im Familienbesitz gehörigen Hotels zu leiten. Als jedoch 18 Jahre später ein Leichenteil angespült wird, bittet Sophies Bruder Daniel Frankie, in ihr Heimatstädtchen zurückzukehren, um sich mit ihm auf die Suche nach Antworten zu begeben. Daniel ist mittlerweile Reporter und wittert seine Chance, endlich herauszufinden, was wirklich in der Nacht geschah, als Sophie verschwand.

Das Buch wird abwechselnd aus Frankies und Sophies Sicht erzählt. Dabei erfahren wir von Frankie die Gegenwart auf der Suche nach Antworten, während Sophie in Form von Tagebucheinträgen von ihrer Vergangenheit erzählt. Interessant hierbei ist, dass Frankie ihre Worte an Sophie richtet und nicht an uns, den Lesern.

Frankie kommt aus gutem Hause, während Sophie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder eher in ärmlichen Verhältnissen lebte und in Frankies Hotel jobbte, um sich in den Ferien etwas hinzuzuverdienen. Aber auch vom Charakter her sind die beiden wie Tag und Nacht. Dies wird mit voranschreiten des Buches immer klarer. Sophie war mir sehr sympathisch und ich habe fieberhaft gerätselt, warum sie verschwand, ob sie es freiwillig tat oder doch umgebracht wurde. Mit Frankie hatte ich so meine Probleme. Sie trinkt gerne mal über den Durst und manipuliert Menschen, wenn es zu ihrem Vorteil geschieht. Mit der Wahrheit hat sie es auch nicht so genau, sodass ich mir nie sicher war, ob sie wirklich die Wahrheit erzählt oder nur „ihre Version“ der Geschichte. Was ihre Männer angeht, ist das auch so eine Sache. Mit Mike ist sie zusammen, trennt sich von ihm, hofft auf Daniel, hofft auf die Rückkehr von Mike – sie weiß nicht so recht, was sie will, und das lässt an ihrem Verstand schon ein wenig zweifeln, wenn man die vorherigen Punkte berücksichtigt. Durch sie führte ich mich ein wenig in die Irre geführt. Daniel fand ich zunächst ein wenig komisch. Er möchte den Tod seiner Schwester aufklären und hofft auf Frankie. Doch schon nach einiger Zeit hat man das Gefühl, dass viel mehr dahinter steckt und man fragt sich, was Daniel wirklich weiß. Mit der Zeit (vor allem zum Ende hin) wurde er mir immer sympathischer.

Nach kurzer Zeit fällt schon auf, welch verdrehte Sichtweisen die beiden bezüglich ihrer Freundschaft hatten. Mit der Zeit werden einige Geheimnisse, die die beiden zusammen teilten, gelüftet, sodass man einen guten Einblick erhält, wie das Leben der beiden gemeinsam war.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, aber  wie oben geschrieben teilweise ein wenig außergewöhnlich, da Frankie direkt Sophie anspricht. Mich persönlich hat das nicht gestört, ganz im Gegenteil: ich fand es erfrischend und es passt sehr gut zum Rest der Geschichte. Sophies Kapitel starten eher langweilig, aber nachdem ihre Erzählungen an Fahrt aufnehmen, enden alle Kapitel mit kleinen Cliffhangern, die zum Weiterlesen verleiten. Man merkt ganz schnell: beide haben so ihre Geheimnisse. Das fand ich spannend.

Zum Ende hin passiert noch der ein oder andere Plottwist, den  ich so nicht hab kommen sehen. Im Allgemeinen wäre ich niemals auf dieses Ende gekommen. Ich fand es aber ein wenig realitätsfern, möchte aber jetzt nicht Spoilern. Nichtsdestotrotz hat es bei mir einen gewissen Wow-Effekt erzielt und ich werde definitiv auch ein weiteres Buch der Autorin Claire Douglas in die Hand nehmen. Von mir gibt 4 von 5 Sternen!

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