Dienstag, 17. September 2019

Rezi: Agatha Merkwürdens Racheblumen (Nicola Skinner)



Agatha Merkwürdens Racheblumen
von Nicola Skinner
Verlag: Dragonfly
Alter: 10 – 12 Jahre
Preis: 13,- Euro (gebunden)
Bewertung: 5 von 5 Sterne

Klappentext:
Melissas Heimatstadt ist betongrau und ordentlich. Für alles gibt es Regeln - und Melissa kann nichts so gut wie sie zu befolgen. Sie hat sogar den Titel »Folgsamstes Kind der Schule« zu verteidigen. Doch dann findet sie unter den Betonplatten auf ihrer Terrasse ein geheimnisvolles Päckchen voller Blumensamen, das alles auf den Kopf stellt. Plötzlich hört Melissa Stimmen und verspürt den Drang, die Samen auszusäen. Aber Agatha Merkwürdens Racheblumen sind launisch und suchen sich ihren ganz eigenen Weg. Und endlich blüht die Stadt wieder auf.


Meinung:
Die 11-jährige Melissa lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Klein-Sterilitz. Sie ist eine absolute Perfektionistin und gilt als Musterschülerin, wenn es um Gehorsam geht. Klar, dass sie deshalb gute Chancen hat, den Schulwettbewerb und somit eine Reise nach Portugal zu gewinnen. Wären da nur nicht die seltsamen Samen, die sie im Garten gefunden hat und die zu ihr sprechen… Denn mit diesen Samen kommt auch Chaos in ihr Leben. Was genau passiert, müsst ihr jedoch selbst herausfinden 😊

Obwohl ich nicht der Zielgruppe entspreche, hat mich das Buch voll und ganz durch seinen Charme gefangen genommen. Ein Grund hierfür ist, dass der Schreibstil so wunderbar ist, dass man förmlich an den Seiten klebt. Bildhaft und detailliert folgen wir Melissa von der grauen, trostlosten Stadt bis zu den Racheblumen, die so ganz anders sind wie erwartet. Die Geschichte wird aus Melissas Sicht erzählt, sodass wir einen Einblick in ihre Gedanken und Sichtweisen haben. Das hat mir super gefallen, denn wir konnten ihre Wandlung während des Buches begleiten. Ihre Handlungen waren zum Großteil nachvollziehbar.

Die Hauptprotagonistin Melissa und ihre beste Freundin Nia sind ein tolles Team. Die eine absolut folgsam und perfektionistisch veranlagt, die andere ein kleiner Rebell. Nia hat mir persönlich am besten gefallen, da sie von Anfang an für ihre Prioritäten einsteht. Sie findet es falsch, dass die einzig verbliebene Spielwiese zubetoniert werden soll. Aber alle anderen scheinen die absoluten Mitläufer zu sein, denn niemand möchte einen Schandfleck und somit seine Teilnahme am Schulgewinn gefährden. Das gesamte (Schul-)Leben besteht nur aus Regeln.


Die Geschichte um Agatha und ihren Racheblumen bzw. Samen war so ganz anders als erwartet. Von Agatha selbst hätte ich auch gerne mehr gelesen, genauso wie von ihrem Verwandten Sid, der den Mädels beim Gärtnern hilft und eine kleine Nebenrolle hat.

Das Ende kam anders als man vielleicht (oder wahrscheinlich) erwartet, hat jedoch super gepasst.

Der Buchtitel ist ein wenig speziell, ich muss gestehen, dass ich ihn mir sehr lange nicht fehlerfrei merken konnte. Das Cover spricht mich nicht zu 100% an, wenngleich es hübsch illustriert ist. Meinen Geschmack konnte es leider nicht treffen.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, egal ob Groß oder Klein – auch Erwachsene werden mit dieser humorvollen, interessanten Geschichte ihre Freude haben. Toleranz, Mut, Mobbing – viele bekannte Themen wurden in dieser amüsant-skurrilen Erzählung verpackt.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Dragonfly Verlag, der mir ein Exemplar für die Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt hat. Ich hatte tolle Lesestunden mit Melissa und Nia!

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