Donnerstag, 27. Dezember 2018

Rezi: Find me in Paris - Tanz durch die Zeit (Carola Wimmer)


Find me in Paris – Tanz durch die Zeit
von Carola Wimmer

Verlag: cbj
Preis: 13,- Euro (gebunden)
Bewertung: 3 von 5 Sternen


Klappentext:

Die russische Prinzessin Lena Grisky macht im Jahr 1905 eine Ausbildung an der Ballettschule der Pariser Oper. Sie ist eine begnadete Ballerina und hat eine glänzende Karriere vor sich. Kurz vor einem entscheidenden Auftritt bekommt sie von ihrem Freund Henri ein wertvolles Amulett geschenkt ... und wird aus dem Jahr 1905 in die Gegenwart katapultiert. Lena muss nun die Tanzausbildung an der Pariser Oper von heute meistern – einer für sie völlig fremden Umgebung. Nach einiger Zeit tauchen Zeichen aus der Vergangenheit auf und Lena versteht langsam, was passiert ist. Gibt es einen Weg zurück in Lenas alte Welt – und zu Henri?


Meinung:
Ich wurde über Instagram auf Grund des Covers sofort auf dieses Buch aufmerksam. Eine Ballerina – wie herrlich! Nachdem ich schon als Kind Ballett getanzt und vor etwas mehr als einem Jahr wieder angefangen habe, wollte ich mir dieses Buch nicht entgehen lassen. Viele Bücher, die sich um Ballett drehen, gibt es leider nicht und die Auswahl ist daher stark begrenzt. Nachdem ich den Klappentext dann gelesen hatte und es um Zeitreisen geht, war ich Feuer und Flamme. Ich bedanke mich vorab beim Bloggerportal und dem cbj Verlag für das Rezensionsexemplar.

Auf ZDF läuft die gleichnamige TV-Serie. Bevor ich das Buch jedoch in Händen hielt, hatte ich davon keine Ahnung. Ich kann mich daher lediglich auf das Buch beziehen und keine Vergleiche zur Serie wiedergeben.

Die Geschichte handelt von Lena, die 1905 in Paris lebt und die Ballettschule besucht. Sie stammt eigentlich aus St. Petersburg und ist die Tochter von Prinzessin Alexandra und Fürst Stefan, wurde aber im Alter von 8 Jahren nach einigem Unfug nach Paris geschickt. Seither hat sie ihre Eltern nur wenige Male gesehen und das Verhältnis zu ihrer Mutter ist extrem schlecht. Als eine wichtige Aufführung stattfindet, kommen ihre Eltern nach Paris. Doch was Lena nicht weiß: Ihre Eltern sind eigentlich nur gekommen, um sie nach der Aufführung wieder mit nach St. Petersburg zu holen, um sich auf ihre Rolle als Thronfolgerin zu konzentrieren. Das bedeutet aber für Lena, nicht nur das Tanzen aufzugeben, sondern auch Henri… Um dem zu entgehen, will sie mit Henri flüchten. Er schenkt ihr ein Medaillon, mit welchem sie dann wenige Minuten später aus Versehen im Jahre 2018 landet... Alleine!

Nach ihrer Zeitreise befreundet sich Lena mit Ines, die Ballettschülerin im Jahre 2018 und ab sofort ihre Zimmermitbewohnerin ist. Auf Grund einer Verwechslung halten alle sie für Elena, die neue Schülerin aus Italien, und das Unheil nimmt ihren Lauf…

Dass die Kombi „Ballett und Hip Hop“ sehr unterhaltsam ist, haben schon einige Tanzfilme wie Step Up und Center Stage bewiesen. Tagsüber widmen sich die Schüler den strengen Regeln des Balletts, während sie abends ihr Herz „raustanzen“. Auch hier kommt diese Kombi super an, spielt jedoch nur eine geringere Rolle.

Im Großen und Ganzen ist das Buch unterhaltend, allerdings weist es einige Schwächen auf. Der größte Kritikpunkt ist leider der Schreibstil. Er ist ausnahmslos sehr oberflächlich und ohne Emotionen. Die Geschichte erinnert somit mehr an einen Aufsatz, als an ein Jugendbuch. Die fehlenden Gefühle tragen leider dazu bei, das keinerlei Atmosphäre geschaffen wird. Teilweise wurde auch sehr verwirrend und abgehackt erzählt, sodass ich einige Passagen mehrmals lesen musste, bevor ich begriffen hatte, was passiert war. Aus diesem Grund ist es mir wirklich schwergefallen, das Buch zu beenden. Obwohl es lediglich gute 190 Seiten hat, habe ich fast 5 Tage daran gelesen. Einzig der Punkt, wie die Geschichte wohl ausgeht, konnte mir helfen, am Ball zu bleiben.

Die Intention der Zeitensammler ist mir nicht wirklich bewusst. Da das Buch ein offenes Ende besitzt, kann ich mir vorstellen, dass dieser Punkt in den nächsten Büchern aufgegriffen wird, genauso wie das angedeutete Liebesdreieck zwischen Max, Lena und Henri. Hier gibt es sicherlich noch großes Potential!

Durch die fehlenden Gefühle war es mir leider nicht möglich, eine richtige Verbindung zu Lena aufzubauen. Das finde ich sehr schade! Ich wollte wirklich mit ihr mitfiebern, ob sie es wieder in ihre Zeit schafft. Durch den emotionslosen Schreibstil bin ich mir jedoch nicht sicher, ob sie das wirklich will. Klar, sie jammert zwar mehrmals, weil sie Henri immer wieder verliert, aber richtig abnehmen kann ich es ihr leider nicht. Hätte man das Buch auf 300 bis 350 Seiten gestreckt, hätte man die Geschichte sicherlich besser ausbauen können.

Ich kann das Buch jedem Fan der Serie oder generell allen jungen Leser/innen, die tanzbegeistert sind und/oder Zeitreisen lieben, empfehlen. Von mir gibt’s heute leider nur 3 von 5 Sternen wegen des schönen Covers und dem Plot!

Dennoch möchte ich mich nochmals beim cbj Verlag für das Rezi-Exemplar bedanken und werde mir nun die Serie anschauen, da ich denke, dass das Potential, die diese Geschichte beinhaltet, dort wesentlich besser ausgeschöpft wurde.


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