Sonntag, 2. Dezember 2018

Rezi: Cinder & Ella (Kelly Oram)






Cinder & Ella
von Kelly Oram
Verlag: ONE (Bastei Lübbe)
Preis: 12,90 Euro (Broschiert)
Bewertung: 5 von 5 Sternen!


Klappentext:

Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.


Meinung:
Überall bin ich über dieses eher unspektakuläre Cover gestolpert. Egal ob Facebook oder Instagram – überall ist es in aller Munde. Eigentlich lese ich eher weniger Bücher, die von Social Media total gehypt werden. Aber an diesem konnte ich dann doch nicht vorbei, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Es handelt sich übrigens um ein Retelling von Cinderella (ja, wer hätte das bei diesem Titel gedacht… 😊 )


Ella, eigentlich Ellamara, hatte einen schrecklichen Unfall, bei der ihre Mutter gestorben ist. Zurückgeblieben sind viele Narben, ein kaputtes Bein, endlose Operationen und ihr Dad – der die Familie verließ, als Ellamara 8 Jahre alt war und nun wieder in ihr Leben einschneit. Der Umzug nach LA gestaltet sich leicht, denn Ella besitzt fast gar nichts mehr, nachdem sie nach acht Monaten aus dem Krankenhaus entlassen wurde und ihr Vater ihr gesamtes Hab und Gut verschenkt hat, nur wenig ist ihr geblieben. In der neuen Familie angekommen, fühlt sich Ella vollkommen fehl am Platz. Denn wie Hollywood selbst, ist auch ihre Familie ziemlich oberflächlich. Jeder macht sich etwas aus ihren Narben und der Art, wie sie nun mit Gehstützen läuft. Ihre Stiefmutter ist Model, die Stiefschwestern angesagte Mädels in ihrer Privatschule. Ella ahnt, dass sie es schwer haben wird. Aber inwiefern spielt sie selbst eine Rolle? Hat sie ihr Glück selbst in der Hand? Und wird sie sich trauen, Cinder zu kontaktieren?


Vor ihrem Unfall hatte Ella einen Bücherblog, bei dem sie stundenlang mit ihrem Chat-Freund „Cinder“ getextet hat. Die beiden passen wie Topf auf Deckel und doch hat keiner von beiden jemals seine Gefühle dem anderen näher mitgeteilt. Ab dem Unfall herrschte Funkstille zwischen den beiden, denn Ella hat es nicht übers Herz gebracht, ihn zu kontaktieren. Cinder, der von allem nichts wusste, dachte, sie sei gestorben. Als sich Ella dann doch dazu überwindet, ihm zu schreiben, gerät Cinders Leben völlig aus den Fugen. Denn er weiß: Dieses Mal lässt er sich nicht von Ella trennen, ganz im Gegenteil, er will ihr die Wahrheit sagen. Er ist nämlich niemand geringeres als Hollywoods derzeit angesagtester Jungschauspieler, der zudem die Rolle des Cinder in Ellas Lieblingsbuch ergattert hat. Aber wie wird sie auf ihn reagieren? Haben die beiden überhaupt eine Chance?


Mit Ella konnte ich wahnsinnig gut mitfühlen. Sie hat ihre Mutter verloren und muss nun zu ihrem Vater ziehen, den sie seit Jahren weder gesehen noch gesprochen hat. Neben Reha, Physio und psychologischer Betreuung hat sie keinerlei Beschäftigungen, denn ihr bisheriges Hobby (Bücher) betreibt sie nicht mehr. Ihre neue Familie erscheint ihr absolut perfekt und sie fühlt sich unwohl. Dass sie mit ihren Stiefschwestern nicht zurechtkommt, macht ihr ebenfalls zu schaffen. Sie will eigentlich nur so schnell wie möglich wieder weg…


Brian, oder auch Cinder, ist der angesagteste Hollywoodschauspieler derzeit. Er gilt als Playboy und schwierige Person. Dass er sich aber nur ablenkt, weil seine (wie er sie bezeichnet) einzige Freundin Ella von einem auf den anderen Moment verschwunden ist, bemerkt keiner. Wie auch, Ella war seine geheime Chat-Freundin, aber mit niemand anderen konnte er reden wie mit ihr. Nur sie kennt ihn wirklich. 


Ich habe das Buch trotz seiner 440 Seiten an einem Nachmittag ausgelesen. Ich war absolut in Ellas Welt gefangen und musste unbedingt wissen, wie es ausgeht. Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt: neben Ella kommt auch Cinder zu Wort. Das hat mir gut gefallen, so konnten wir gleich einen Eindruck der beiden bekommen und ihre Motive und Handlungen nachvollziehen.

Mit Ella habe ich sehr gelitten. Sie hat es wegen ihres Aussehens sehr schwer und nachdem sie wieder zur Schule geht, wird sie von der gesamten Schülerschaft gemobbt. Anführerin ist ihre eigene Stiefschwester. Ich habe so oft Tränen in den Augen gehabt, weil ich so mitgelitten hatte. Doch sie hat nie aufgegeben und jedem die Stirn geboten, der sie schikaniert. Als sie Cinder dann zum ersten Mal wieder kontaktiert, habe ich Freudentränen verdrückt. Er hat so verständnisvoll und doch in seiner Art geantwortet, dass ich gar nicht glauben konnte, dass es sich bei Cinder um Brian handelt. Wäre das nicht von vornherein bekannt gewesen, ich hätte es niemals geglaubt. 


Auch Brian hat sein Päckchen zu tragen. Niemand versteht ihn, und jeder andere bestimmt über sein Leben, außer er selbst. Die Welt kennt Brian, den Schauspieler, aber nicht den wahren Brian. Nachdem sich Ella bei ihm meldet, reagiert er mit Trotz in seinem Umfeld. Er nimmt sein Leben selbst in die Hand. Das hat mir gut gefallen. Vor allem nach einem Vorfall, bei dem er drastische Maßnahmen ergriff. Da hab ich ihm richtig zugejubelt! Er ist wirklich ein herzensguter Junge, der seine erste große Liebe Ella nicht vergessen konnte und nun alles daran setzt, mit ihr zusammen zu kommen. 


Kelly Orams Schreibstil ist locker, jugendlich und frisch. Die Seiten flogen nur so vor sich hin, sodass ich das Buch viel früher als geplant beendet hatte.


Dass das Buch mit einen Happy End endet, kann sich jeder denken. Ansonsten würden wir solche Bücher doch gar nicht lesen 😉 Es kam also, wie es kommen musste und das war in diesem Falle das absolut richtige! Zwar kitschig à la Hollywood, aber was solls 😉


Dieses Buch hat viel mehr als 5 Sterne verdient! Es konnte mich ab der ersten Seite überzeugen und ich kann es jedem empfehlen, der außergewöhnliche Liebesgeschichten liebt.






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