Sonntag, 29. März 2020

Rezi: Adrian hat gar kein Pferd (Marcy Campell)



Adrian hat gar kein Pferd
von Marcy Campbell
Verlag: cbj Verlag
Alter: ab 5 Jahren
Antolin gelistet
Preis: 15,- Euro (gebunden)
Bewertung: 5 von 5 Sterne

Klappentext:
Immer wenn Adrian von seinem Pferd mit der goldenen Mähne erzählt, dem schönsten und besten auf der ganzen Welt, ärgert sich Zoe. Denn Adrian hat doch gar kein Pferd! Wo soll es bitteschön leben, in seinem kleinen, schäbigen Haus mit dem winzigen Vorgarten etwa? Je mehr Adrian in den höchsten Tönen von seinem Pferd schwärmt, desto wütender wird Zoe. Doch dann macht sie eine verblüffende Entdeckung: Adrian mag vielleicht kein echtes Pferd haben, aber in seiner Fantasie ist alles möglich. Zoe muss es nur sehen wollen.

Meinung:
Mit „Adrian hat gar kein Pferd“ ist ein sehr spezielles Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren bei uns eingezogen. Zum einen unterscheidet es sich von der Optik her von vielen anderen Bilderbüchern, da die Farben alle in Gelb- und Brauntönen gehalten werden. Aber auch die Geschichte ist ein wenig anders als gewohnt. Denn es geht um Mitgefühl, soziale Unterschiede, Außenseitertum und insbesondere Fantasie. Es ist ein Buch, das Klein und Groß zum Nachdenken anregt.

Adrian Simmer, der junge mit den roten Haaren, ist Zoe ein Dorn im Auge. Adrian erzählt jedem von seinem superschönen Pferd mit der goldenen Mähne und dem weißen Fell, aber Zoe weiß doch ganz genau, dass er lügt. Und das reibt sie ihm und allen anderen auch jedes Mal unter die Nase, sobald Adrian von seinem Pferd spricht. Adrian macht das sehr traurig und erst als Zoes Mutter mit ihr einen besonderen Spaziergang macht, entdeckt sie die Wahrheit hinter Adrian und seinem Pferd…

Ich muss wirklich sagen, dass ich Tränen in den Augen hatte, als ich dieses Buch gelesen habe. Es geht um ganz viel Fantasie, denn davon besitzt Adrian jede Menge. Ansonsten lebt er sehr arm in einem kleinen, heruntergekommenen Haus gemeinsam mit seinem Opa. Zoe hingegen führt ein Leben, das so ganz anders ist als Adrians und sie kann und vor allem will ihn nicht verstehen, warum er solche Lügen verbreitet. Dabei meint Adrian es alles andere als böse. Es ist seine Flucht, sein Ausweg aus seinem Leben. Er tat mir sehr leid.

Meine Tochter hat anschließend das Buch alleine gelesen. Der Text ist einfach gehalten und lässt sich wunderbar lesen. Die Geschichte regt zu nachdenklichen Diskussionen ein. Toll fanden wir, als Zoe mitfühlend reagiert und mit Adrian zu spielen anfängt. Sie erkennt seine Fantasie und macht schließlich bei seiner Geschichte rund um das schönste Pferd der Welt mit. Herzergreifend!

Ein wirklich sehr nachdenklich stimmendes Buch über einen Jungen, der ein besonderes Talent besitzt: Fantasie!

Punkte sammeln auf Antolin nicht vergessen!

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